Chronische Nierenerkrankung (CKD) ist eine fortschreitende Erkrankung, die die Fähigkeit der Nieren, Giftstoffe zu filtern, Flüssigkeiten zu regulieren und das Elektrolytgleichgewicht aufrechtzuerhalten, erheblich beeinträchtigt. In den fortgeschrittenen Stadien, einschließlich Stadium 4 der Nierenerkrankung (Endstadium), verlieren die Nieren fast ihre gesamte Funktion, was zu Nierenversagen und der Notwendigkeit von Dialyse oder Transplantation führt.

Nierenerkrankungen werden typischerweise als akut oder chronisch klassifiziert. Bei der chronischen Nierenerkrankung führt andauernder Schaden am Nierensystem zu Vernarbungen (Fibrose) und einem fortschreitenden Funktionsverlust der Nieren. Ohne wirksame Behandlung entwickelt sich CKD zu Nierenversagen, bei dem die Nieren ihre lebenswichtigen Filterfunktionen nicht mehr ausführen können. Lebensrettende Maßnahmen wie Dialyse oder Nierentransplantation werden erforderlich.

Im Stadium 4 der Nierenerkrankung oder beim terminalen Nierenversagen ist die Dialyse eine häufige Behandlungsmethode. Während sie den Zustand des Patienten vorübergehend verbessern kann, erfordert sie mehrmals wöchentliche invasive Eingriffe und ist mit Komplikationen, hohen Kosten und erheblichen Einschränkungen im Alltag verbunden.

Die Nierentransplantation gilt als beste Option für Patienten mit Nierenversagen. Spenderknappheit und lange Wartelisten begrenzen jedoch ihre Verfügbarkeit. Ältere Patienten stoßen oft auf zusätzliche Hindernisse bei der Eignung, was viele ohne tragfähige Behandlungsoptionen zurücklässt. Dies verdeutlicht den dringenden Bedarf an alternativen Therapien für chronische Nierenerkrankungen und Nierenversagen.

Mesenchymale Stammzelltherapie bei chronischer Nierenerkrankung und Nierenversagen

Mesenchymale Stammzellen (MSCs) bieten eine vielversprechende Alternative zur Behandlung chronischer Nierenerkrankungen, einschließlich Stadium 4 der Nierenerkrankung. Das Fortschreiten des Nierenversagens wird oft durch Entzündungen und Fibrose verursacht, die die normale Struktur und Funktion der Nieren zerstören. MSCs haben starke entzündungshemmende und antifibrotische Wirkungen, was sie zu einer innovativen Behandlungsoption macht.

In präklinischen Modellen hat die mesenchymale Stammzelltherapie gezeigt, dass sie Nierenschäden reparieren und das Fortschreiten des Nierenversagens verlangsamen kann. Studien belegen, dass MSCs Fibrose mindern, die Geweberegeneration fördern und die allgemeine Nierenfunktion verbessern können.

Bei Biotherapy International haben wir eine experimentelle mesenchymale Stammzellbehandlung für einen 66-jährigen Patienten mit terminalem Nierenversagen aufgrund diabetischer Nephropathie entwickelt. Dieser Patient benötigte zwei Jahre lang dreimal wöchentlich Hämodialyse. Nach einer einzigen MSC-Infusion aus dem Knochenmark seiner Tochter erreichte der Patient Unabhängigkeit von der Dialyse und führte über vier Jahre ein normales Leben. Obwohl seine Kreatininwerte erhöht blieben, waren sein allgemeiner Gesundheitszustand und seine Leistungsfähigkeit ausgezeichnet. Unerwarteterweise benötigte der Patient keine Insulintherapie mehr, was auf mögliche regenerative Effekte auf die Pankreasfunktion hinweist.

Die Zukunft der MSC-Therapie bei Nierenversagen

Die mesenchymale Stammzelltherapie bietet eine sichere, weniger invasive Alternative für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und terminalem Nierenversagen. Ihre Fähigkeit, Entzündungen und Fibrose auf zellulärer Ebene zu bekämpfen, macht sie zu einer vielversprechenden Option, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Ergebnisse für Patienten zu verbessern. Um diese Ergebnisse zu bestätigen, sind größere klinische Studien erforderlich, insbesondere bei Patienten mit diabetischer Nephropathie und anderen Ursachen von CKD. Die MSC-Therapie könnte eine transformative Lösung für die Behandlung fortgeschrittener Nierenerkrankungen darstellen und die Abhängigkeit von Dialyse und Transplantationen reduzieren.