Hirntumore

Konventionelle Behandlung & Immuntherapie

Weltweit wurden allein im Jahr 2020 über 300.000 Menschen mit Hirntumoren diagnostiziert. Laut der Amerikanischen Nationalen Gesellschaft für die Erforschung intrakranieller Tumore leben derzeit etwa 700.000 US-Bürger mit Hirntumoren oder den Auswirkungen ihrer Entfernung. In Deutschland erkranken knapp 7.000 Einwohner pro Jahr an einem primären, also vom Zentralen Nervensystem ausgehenden, Hirntumor.

Hirntumore

Hirntumor ist keine einzige Krankheit: Es gibt etwa ein Dutzend verschiedene Arten von Tumoren, die das Gehirn oder das Rückenmark betreffen. Dazu gehören Gliome, Glioblastome, Astrozytome, Tumoren der Zirbeldrüse (Glandula pinealis) oder der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), anaplastische Meningeome, Ependymome und andere Arten von Hirntumoren.

Leider haben Hirntumore auch eine der niedrigsten Überlebensraten aller Krebsarten. Im Durchschnitt werden nur 36 % der mit Hirntumor diagnostizierten Personen fünf Jahre oder länger überleben. Für aggressive oder schnell wachsende Arten von Hirntumoren sind die Zahlen noch drastisch schlechter. Zum Beispiel beträgt die durchschnittliche Überlebensrate für Glioblastome nur 15 Monate.

Erstlinienbehandlung bei Hirntumor

Die konventionellen Behandlungen von Hirntumor basieren im Allgemeinen auf der chirurgischen Entfernung des Tumors, kombiniert mit Strahlentherapie und Chemotherapie, wenn möglich.

Chirurgie bei Hirntumor

Es gibt zwei Methoden der chirurgischen Behandlung von Hirntumoren: Die Schädeltrepanation (Entfernung eines Teils des Schädelknochens, um das Gehirn offen zu erreichen) oder eine Neuroendoskopie (Schlüssellochchirurgie durch ein winziges Loch im Schädel oder durch natürliche Öffnungen wie über die Nase).

Die Operation zur Entfernung eines Hirntumors ist häufig extrem anspruchsvoll und nicht immer durchführbar, da dies von der Größe und Lage des Tumors abhängt. Ist der Tumor zu groß, liegt er in der Nähe lebenswichtiger Hirnzentren oder in einem schwer zugänglichen Bereich, kann er möglicherweise nicht ohne Schädigung des umgebenden gesunden Gewebes entfernt werden. Solche Operationen bergen das Risiko, dass die Patienten lebenslang anhaltende Komplikationen entwickeln, die von Gedächtnisproblemen bis zur Entwicklung von teilweiser oder vollständiger Lähmung unterschiedlicher Körperfunktionen reichen können.

Das hohe Risiko von Komplikationen macht es auch bei einem Rezidiv schwer oder unmöglich, erneut zu operieren. Falls möglich, sollte während der ersten Operation am besten eine kleine Probe des ursprünglichen Tumors kryokonserviert werden. Später kann dieses Gewebe verwendet werden, um einen Krebsimpfstoff als zusätzliche Option für eine Immuntherapie zu erstellen.

Strahlentherapie bei Hirntumor

Das Prinzip der Strahlentherapie besteht darin, elektromagnetische (ionisierende) Strahlenenergie zu verwenden, um schnell wachsende Krebszellen im Körper zu töten. Strahlung kann jedoch nicht zwischen gesunden und bösartigen Zellen unterscheiden, sodass Strahlentherapie auch gesundes Hirngewebe schwer schädigen kann.

Mehrere Studien haben die Wirksamkeit und potenzielle Synergie der Kombination von Strahlentherapie und Immuntherapie bei Krebs  gezeigt. Die Ergebnisse sind vielversprechend und anwendbar auf bösartige Hirntumore. Daher empfehlen wir heute, die Strahlentherapie zusammen mit onkolytischen Viren zu verabreichen, entweder während der letzten Woche der Strahlentherapiesitzungen oder unmittelbar nach deren Abschluss, da dies die Durchlässigkeit der sonst abschirmenden Blut-Hirn-Schranke erhöht und die Viren leichter in den Tumor eindringen können. Es besteht auch die Chance, den sogenannten „abskopalen Effekt“ zu erzielen. Es ist nicht vollständig verstanden, wie dieser Mechanismus funktioniert, aber es ist bekannt, dass das Bestrahlen des Haupttumors auch Metastasen zerstören kann, die weit vom bestrahlten Bereich entfernt liegen, sodass eine systemische antitumorale Wirkung entfaltet wird.

Chemotherapie bei Hirntumor

Chemotherapie bezeichnet die Verabreichung spezieller Medikamente in den Körper des Patienten, entweder intravenös als Injektion oder in Tablettenform, um Krebszellen zu töten. Alle diese Medikamente sind zytotoxisch, was bedeutet, dass sie neue oder schnell wachsende Zellen im ganzen Körper schädigen und zerstören. Leider umfasst dies nicht nur Krebszellen, sondern auch weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die für die Immunabwehr verantwortlich sind, andere Blutbestandteile wie rote Blutkörperchen (Erythrozyten), Blutplättchen (Thrombozyten) sowie Haarfollikel und Schleimhäute. Daher verursacht eine Chemotherapie oft unangenehme und beeinträchtigende Nebenwirkungen wie eine erhöhte Infektneigung mit potenziell lebensgefährlich verlaufenden Infektionen, Blutungsneigung, Haarausfall, Schleimhautgeschwüre insbesondere im Mund- und Rachenbereich sowie Übelkeit und Gewichtsverlust.

Eine kürzlich durchgeführte Studie zeigte die mögliche Wirksamkeit der Kombination von Chemotherapie und Immuntherapie bei Krebs. Daher glauben wir, dass es nicht notwendig ist, die Chemotherapie für einen Behandlungszyklus mit onkolytischen Viren zu unterbrechen. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass die Chemotherapie das Immunsystem des Patienten unterdrückt, was es den Viren ermöglicht, länger im Tumor zu verweilen und ihn anzugreifen.

Immuntherapie bei Hirntumor

Krebs Immuntherapie stellt derzeit einen der vielversprechendsten Bereiche der Behandlung bösartiger Hirntumore dar.

Chirurgie, Chemotherapie und Strahlentherapie können effektiv Krebszellen zerstören und den Tumor verkleinern, bis er für moderne bildgebende Verfahren unsichtbar ist, im sogenannten Stadium der „minimalen Restkrankheit“ (MRD: minimal residual disease).

Aber oft reicht dies nicht für eine Heilung aus. Auch im Stadium der minimalen Restkrankheit kann ein Hirntumor wieder auftreten, da möglicherweise immer noch bösartige Zellen im Körper vorhanden sind, die für moderne bildgebende Verfahren unsichtbar sind, da sie zu diesem Zeitpunkt keine entsprechende Größe erreichen. Rezidivtumore sind oft gegen Chemotherapie oder Strahlentherapie resistent. In einigen Fällen ist auch eine neue Operation möglicherweise nicht durchführbar, insbesondere wenn sie ein sehr hohes Risiko birgt, die Lebensqualität des Patienten bis zur Behinderung zu beeinträchtigen.

In Fällen, in denen traditionelle Behandlungsoptionen ausgeschöpft sind, kann die Immuntherapie eine völlig neue Strategie zur Bekämpfung und Abtötung von Hirntumorzellen bieten.

Onkolytische Viren bei Hirntumor

Eine der vielversprechendsten Techniken in der Immuntherapie von Hirntumoren stellt heute die Verwendung von onkolytischen Viren in Verbindung mit oder ohne Chemotherapie sowie Strahlentherapie dar.

Onkolytische Viren sind humanverträgliche virale Stämme, die sich als äußerst effektiv in der Abtötung von Krebszellen erwiesen haben. Diese Viren binden an bösartige Zellen und vermehren sich in ihnen, was den programmierten Zelltod (Apoptose) auslöst. Nachdem eine Krebszelle „getötet“ wurde, gelangen durch die vorherige Vermehrung daher neue Kopien des Virus in den Blutkreislauf, wo sie zu anderen Krebszellen wandern. Sie „markieren“ auch Krebszellen und machen sie so für das Immunsystem wieder sichtbar.

Meistens werden onkolytische Viren einem Patienten intravenös oder intranasal (durch die Nase) verabreicht. Die neueste Methode der Anwendung von onkolytischen Viren besteht darin, sie direkt in den Tumor zu applizieren, was es ermöglicht, den maximalen Effekt der Behandlung zu erzielen. Gleichzeitig kann die intratumorale Injektion des Virus mit einer chirurgischen Operation zur Entfernung des Tumors kombiniert werden. Dies hilft, das Trauma für den Patienten zu minimieren und dabei eine nahezu garantierte Zerstörung von verbleibenden bösartigen Zellen zu gewährleisten.

Bei Biotherapy International können wir eine vielversprechende Erfolgsbilanz bei der Behandlung verschiedener Hirntumoren, einschließlich Glioblastom, durch den Einsatz von onkolytischen Viren vorweisen. Dazu gehören auch Patienten, die nach einer Immuntherapie vom jeweiligen Hirntumor vollständig geheilt wurden. Wir begannen vor etwa 30 Jahren, onkolytische Viren in der klinischen Praxis einzusetzen. Seitdem wurden etwa 10 unserer Patienten nach der Behandlung mit onkolytischen Viren (OV) vollständig geheilt und haben mehr als 20-30 Jahre nach dieser Therapie ohne ein Rezidiv überlebt.

Krebsimpfstoffe bei Hirntumor

Die Wirkung von Krebsimpfstoffen beruht darauf, das Immunsystem des Patienten zu stimulieren, um bösartige Zellen zu zerstören. Impfstoffe helfen, das Immunsystem zu trainieren, Krebszellen wieder als „fremd“ zu erkennen, nachdem sich der Tumor vorher oft durch verschiedene Mechanismen vor dem Immunsystem „versteckt“ hat. Dadurch können spezielle weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) den Tumor in der selben Weise angreifen, als wenn es sich um ein Virus oder einen anderen infektiösen Erreger handeln würde.

Onkolytische Viren oder Coley’s Toxin sowie Oberflächenmarker aus kryokonservierten Proben des ursprünglichen Tumors werden häufig verwendet, um das Tumorgewebe zu „markieren“. Aus diesem Grund ist es entscheidend, den Tumor während der ersten Operation für spätere Diagnostik und Herstellung der individualisierten Therapien kryokonservieren zu lassen. Bei Biotherapy International werden personalisierte Krebsimpfstoffe individuell für jeden Patienten hergestellt.

Nebenwirkungen der Immuntherapie bei Hirntumor

Wie jede andere Behandlung hat auch die Immuntherapie mögliche Nebenwirkungen. Sie sind jedoch meist viel milder als die, welche sich durch eine Chemotherapie oder Strahlentherapie entwickeln. Die häufigsten Nebenwirkungen ähneln Symptomen einer Infektion wie Fieber, Schüttelfrost und Müdigkeit.

Wie viel kostet die Immuntherapie bei Hirntumor?

Der Behandlungsplan durch eine Immuntherapie wird immer individuell für jeden Patienten entwickelt und berücksichtigt die Besonderheiten des Organismus und des Tumortyps. Auch der klinische Zustand der Gesundheit des Patienten beeinflusst den Preis: In einigen Fällen kann dies zusätzliche oder aggressivere Therapien als üblich erfordern. Daher wird der Behandlungspreis für jeden Patienten auch individuell berechnet. Im Allgemeinen setzen sich die Kosten aus zwei Faktoren zusammen: der Entwicklung personalisierter innovativer Immuntherapiemethoden und der Verwendung kommerziell erhältlicher Immuntherapiemedikamente.

Kontaktiere uns